Donnerstag, 12. Dezember 2013

Die Ukraine -Demontage russischer Macht oder Ausdehnung der EU ?



Lieber Leser,

aufbauend auf der Demontage der Sowjetunion erlebten wir nach 1991 eine Reihe von Separationsbemühungen in der Peripherie Russlands. Aktuell ist die Ukraine gespalten, ob sie weiter Russland die Treue halten soll und weiter den Status Quo als Partner der Russischen Föderation erhält oder ob sie dem Expansionsbestreben der Europäischen Union folgt.

Quelle Spiegel
Außenminister Kerry diskutiert derweil Sanktionen gegen die Ukraine aufgrund der Niederkämpfung der Demontranten, doch mit welchem Recht ?

Den Satz:" USA erwägen Sanktionen gegen Ukraine !" lesen wir gleichgeschaltet aus Spiegel.de, ntv und Welt.de. Andere Blätter drucken ähnlich klingende Überschriften. Das klingt sehr nach Vorgabe.

Frau Ashton als EU-Beauftrage möchte gern vermitteln, damit würde der Bock zum Gärtner.
Hin- und hergerissen zwischen zwei Machtblöcken.


 Schaut man sich die Ethnien des Vielvölkerstaates Ukraine an, so wird einem klar, wie die unklaren Verhältnisse zustande kommen: Im Osten leben überwiegend Russen, die sich sprachlich, aber auch kulturell zu Russland zugehörig fühlen. Der Süden ist ebenfalls überwiegend kulturell russisch. Das schließt die Stützpunkte der russischen Schwarzmeerflotte ein. Russland hat ein deutliches Interesse diese Stützpunkte zu behalten, da es ohne diese kaum mehr im Mittelmeer und im Schwarzen Meer mit Marineeinheiten operativ vertreten ist: Die Ukraine ist also nicht nur machtpolitisch und aufgrund der Proliferationsanlagen für Rohstoffe und Nahrungsmittel interessant, sondern auch sicherheitspolitisch.




 Für die Europäische Union würde die Aufnahme der Ukraine bedeuten, dass die Russische Föderation enscheidend geschwächt wird. Die NATO als zweites wichtiges Bündnis des Westens reist immer im Gepäck der EU nach osten mit. Langfristig würde also das Schwarze Meer ein Randmeer der EU und NATO werden inklusive des letzten großen russischen Militärstützpunktes außerhalb des Kerngebietes. Da eine Entscheidung bezüglich der Ukraine nicht militärische entschieden wird, sondern politisch, ist die Agitation gefragt wie nie zuvor. Die Regierung steht zu Russland und ein entscheidender Anteil der Opposition vertritt die Ansicht zu Europa zu gehören. Im Prinzip spiegelt das die Völkerverteilung innerhalb des Staatsgebietes wider. Das erklärt auch, warum Herr Klitschko so engagiert für die europäische Sache eintritt. Man darf dabei nicht vergessen, dass Herr Klitschko Preisboxer ist und kein Politikwissenschaftler und nur als Aushängeschild, als Politikdarsteller fungiert.

 Vergleicht man die Karte Russlands aus der Zeit nach dem Frieden von Brest-Litowsk mit der heutigen Karte wird eines besonders deutlich: Verlöre Russland die Ukraine als engen Bündnispartner, bliebe nur Weißrussland an der Seite der Russischen Föderation. Russland hätte ein historisches Tief erreicht in der Größe seines Machtraumes. Die Kontrolle über die Proliferation von Gas und Öl nach Europa entgleitet den Russen dabei ebenfalls. Alles gute Gründe für die EU sich auf einen vorübergehenden Konflikt mit Putin-Russland einzulassen.



Betrachten wir folgende Karte aus dem Buch "The Grand Chessboard" von Zigniew Brzinsky einmal genauer: Uns wird auffallen, dass die Ukraine mit der Farbe für "US-Potential Influence" (möglicher US-Einfluss) gekennzeichnet ist. Sollte die "Umwandlung" der Ukraine in einen EU-Staat Erfolg haben, so kann man die Farbe getrost in die dunklere Farbe für den sicheren US-Einfluss ändern.

 

Zu guter letzt dient uns eine letzte Karte als Übersicht: Meine vielgerühmte Westermann Karte "Was wird aus der Sowjetunion ?" Schön an dieser Karte ist die farbliche Unterscheidung zwischen der alten Sowjetunion ( grün + bunt ) und der Russischen Föderation (grün) Man kann dait rechnen, dass sich der Einfluss Russlands auf das Kernland beschränken wird - in absehbarer Zeit. Denn die USA stehen für dieses Bestreben als geschwächte Supermacht nicht alleine da: die EU verfolgt das gleiche Ziel.
 Dieser Artikel versteht sich als Update zum Hintergrundartikel über die Demontage Russlands.





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen