Donnerstag, 7. November 2013

Tagesbriefing 07.11.2013 Open Source Intelligence OSINT Vorteile und Gefahren II

Lieber Leser,

heute setze ich die Reihe "Mittel zur Gewinnung von Entscheidungsgrundlagen" fort, indem ich Ihnen ein Beispiel liefere, dass gleichzeitig gut und schlecht ist. Ich spreche vom Zweiten Golfkrieg.

Die USA hatten die Kommunikations- und Aufklärungsmittel des irakischen Militärs ausgschaltet. Die Führung war blind. Es blieb den Nachrichtenzellen der Irakis nur noch die Möglichkeit die US-amerikanischen Nachrichtensender einzuschalten und dem "Medienkrieg" durch die Auswertung des Bildmaterials Informationen abzuringen. Englisch ist auch im Irak keine exotische Sprache. Es gelang dem irakischen Militär zeitweise ein gutes Bild der Situation abzuringen, zumindest der suggerierten Situation.

Natürlich wussten die US-Miitärs, dass die Irakis CNN & Co. im Rahmen von OSINT nutzten und konnten diese Situation für sich nutzen, indem falsche Ortsangaben, falsche Truppenstärken und sogar ein ganzes amphibisches Landungskontingent vorgespielt wurden. Saddam Hussein befahl daraufhin seiner Armee eine Reihe von befestigten Anlagen und Bereiche der Küste und der Landesgrenzen im Südwesten des Iraks zu verteidigen.

Dies schwächte die Schlagkraft der Iraker. Sie warteten in unsinnigen Stellungen auf den Feind, während dieser naheu unbehelligt in den Rücken der irakischen Verbände weiter nördlich stieß.


Wir haben also auf der einen Seite eine Armee, die verweifelt über OSINT versucht ein Lagebild zu erstellen und auf der anderen Seite eine Streitmacht, die eben das durch "deception" als Täuschung ausnutzt und die Verluste minimiert.

Des guten nicht genug war die Kommunikation innerhalb der US-Armee nicht besonders gut diesbezüglich. Herr Bush und sein Beraterstab sowie weitere Dienststellen sahen nämlich ebenfalls CNN .... Ich habe große Wertschätzung für bestimmte Geheimdienste, wie den CIA und den Mossad. Beide sind effektiv und handeln auf der Basis wissenschaftlicher Grundlagen. Aber manchmal wird vor allem in den USA nicht zuende gedacht.

Ich impliziere immer bestimmte Absichten der Medienanstalten und setze auf Augnzeugenberichte und Hinweise persönlicher Kontakte vor Ort oder Hintergrundwissen zum Thema. Machmal ist auch die eigene Bevölkerung das Ziel für Information Operations, wie vor dem Kosovokrieg, als die Zustimmung in der Bevölkerung generert werden sollte. Nachrichten sind nie Zufall ! Information Operations können auch wackelige Handybilder bedeuten, wie wir sie aus Libyen und Syrien bekommen haben.

 Die Medien waren voll von angeblichen Bildern getöteter Syrer  ( vorgeblicher Giftgasangriff) oder Bombenopfer nach vorgeblichen Luftangriffen Gaddafis auf die eigene Bevölkerung. Ich habe viele Bilder und Videos gesehen, die Ereignisse recht gut suggerierten. Bewiesen wurde durch diese Bilder nichts. Auch ist oft unklar, ob Zeit und Ort zusammenpassen. Ich habe extra das Fach Soziologie der Massenmedien und Journalismus im modernen Fernsehen studiert und konnte so einen guten Eindruck gewinnen.

Achten Sie nicht nur auf das, was Ihnen die Bilder zeigen (wollen) analysieren Sie was die Bilder klar beinhalten und was nicht. Oftmals ist das interessant, was sie NICHT sehen. Beispielsweise fand vor einiger Zeit ( das genaue Datum muss ich nachschauen ) ein Luftangriff auf einen Konvoi des syrischen Militärs statt, der Chemiewaffen an die Hisbollah liefern sollte. Man konnte klar sehen, dass LKW`s russischen Typs ausgeschaltet wurden, vermutlich durch einen Luftangriff. Soweit passte auch alles zusammen.- Das einige was auf den Aufnahmen, die kurz nach dem Angriff mit Handies gefilmt worden waren ( es brannte und qualmte im Hintergrund noch ) die Gasmasken auf den Köpfen des Begleitpersonals. Alle schienen soweit wohlauf, wie es die Situation erlaubte.

Was auch immer dort angegriffen wurde aus welchen Grund auch immer - es war kein sensibler Transport von chemischen Massenvernichtungswaffen. Schon bei zivilen Giftstoffen wären irgendwo ABC Schutzmasken aufgesetzt worden. Hier war dies nicht der Fall.


Meine Seminararbeiten ( Film und Text) sind auf Anfrage gratis bei mir erhältlich (PDF per Mail)
Ich habe ebenso umfangreiche Arbeiten um Sudan, Syrien, Kosovokonflikt, Golfkrieg usw. angefertigt.

 Ich wiederhole noch einmal: Machen Sie keine OSINT, indem Sie CNN schauen. Ebenso rate ich Dienststellen der Bundeswehr ab, mit der Tagesschau "Politik machen zu wollen". Über die Jahre häufen sich so "besondere Eindrücke über die Wirklichkeit" an, die zu massiven "Denkfehlern" führen. 

Mit dem letzten Satz grüße ich einen Freund von mir der nicht jeden Bogus mitmacht obwohl er so ähnlich heißt.


Ermordung Arafats 

Auf eine Leserfrage hin: Ich weiss nicht, wer Yassir Arafat mit Pollonium ermordet hat und ob er wirklich - wie Wikipedia wissen will - HIV- positiv war. Ich weiss nur, dass er als Ziel für eine political assassination mehr als wahrscheinlich war, da die Israelis ihn vorher mit konventionellen Waffen nicht töten konnten. Auch die gut verlaufenden Friedensverhandlungen in Camp David und danach könnten einigen konservativen israelischen Kreisen nicht gepasst haben.

Er wäre nicht das erste Opfer der Friedensverhandlungen. Jitzack Rabin wurde bekanntlich ebenfalls 1995 ermordet. Ein Bild aus Oslo zeigt Rabin mt Arafat beim Handschlag.

Beide kannten das Risiko...

Sowohl der Mossad als auch der FSB nutzen Pollonium, wie auch andere Gifte. Ich kann nicht sagen, wer es war. Es wird viel gemunkelt der Tage, wer es gewesen sein könnte. Fakt ist, dass keine Fakten dau bekannt sind, sondern nur Vermutungen.




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