Sonntag, 3. Januar 2016

Wirtschaft und Rüstungspotential Japans und Chinas im Vergleich

Wirtschaftskraft

China und Deutschland sind die bedeutensten Wirtschaftspartner im europäisch-asiatischen  Verhältnis. China ist die zweitgrößte Wirtschaftsmacht der Welt und nutzt Kohle als Hauptenergieträger neben anderen fossilen Brennstoffen und Kernenergie. Da China einen Großteil seiner Energie im eigenen Land fördern kann, ist es vom Ausland unabhängiger als Japan, das zwar durch Atomkraftwerke einen Großteil seines Energiebedarfes abdeckt, jedoch durch die exponierte Lage seiner Anlagen anfällig für Störungen ist. Das Bruttoinlandsprodukt lag 2013 bei 53 % und 2014 bei nur noch etwa 44 % des chinesischen BIP. Der Trend entwickelt sich mittelfristig weiter auseinander und beschreibt China als rising und Japan als declining power. Japan kann bei dieser Konstellation nicht als gleichwertiger wirtschaftlicher Gegenpart China angesehen werden und verbleibt auf einer sekundären mulitpolaren Ebene. Chinas Bruttoinlandsprodukt lag 2013 bei 9,24 und 2014 bei knapp unter 10,4 Billionen US-Dollar. Japans Bruttoinlandsprodukt lag 2013 bei 4.9 Billionen US-Dollar und 2014 bei 4,6 Billionen US-Dollar


Verteidigungshaushalt

Größenverhältnis: chin. Landungsschiff und Cap San Diego
China steht derzeit mit 216 Milliarden US-Dollar auf Platz 2 der Weltrangliste des Verteidigungshaushaltes, stellt allerdings gerade alle Teilstreitkräfte um, weshalb ein großer Teil nicht auf den Ausbau der Streikräfte fällt in ihrer Quantität, sondern der qualitative Aspekt im Mittelpunkt steht. Die Anzahl der Soldaten und Kampfpanzer verringert sich hierbei sogar nach Wegfall der Unstimmigkeiten mit Russland. Allerdings hat China eine Größe, die mit Japan nicht vergleichbar ist und demnach als Landmacht viele Nachbarn, wobei Indien beispielsweise Aksai Shri im Großraum Kaschmir beansprucht, ebenso wie China. Japan hingegen sieht sich im Wesentlichen mit dem Hauptgegner konfrontiert, kann also seinen Etat eher zielgerichtet verwenden. Trotzdem bleibt zweifelhaft, ob Japan seinen derzeitigen Verteidigungshaushalt von 45,6 Milliarden USD bei sinkendem Bruttoinlandsprodukt weiter aufrecht erhalten kann.

Fazit


OTL Miura mit seinem chinesischen Gegenspieler im Dialog.
China und Japan sind keine gleichwertigen Gegner. Chinas Schwäche in der Vergangenheit lag stets in der Qualität der Ausbildung und der Ausrüstung gegenüber der stets kleineren japanischen Streitkräfte. Japan konnte in der direkten Konfrontation mit der Tapferkeit seiner Soldaten, der sprichwörtlichen Disziplin und der Entschlossenheite neben technologischer Überlegenheit den rein zahlenmäßigen Nachteil aufheben. Ich konnte im Laufe meiner Tätigkeiten einen Eindruck von japanischen und chinesischen Soldaten und dem Stand der Technologie gewinnen, fernab der empirischen Studien. Die einstmaligen Unterschiede in der Qualität der Ausrüstung werden sich irgendwann relativiert haben, wenn Japan seinen technologischen Vorprung weiter verteidigt. Auch tapfere Soldaten wie Oberstleutnant Shigeru Miura, der ein großartiger japanischer Fallschirmjäger ist und den ich während unserer gemeinsamen Zeit an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg kennenlernen durfte und dessen sprichwörtlich Zähigkeit eine Niederlage unmöglich erscheinen lässt, werden dann einer fantastischen Übermacht nicht mehr standhalten können - jedenfalls nicht ohne die Hilfe der Vereinigten Staaten von Amerika. Rechnet man das Potential der USA mit ein, wird der Preis für Aggressionen von chinesischer Seite zu hoch. Ebenso steht der Nutzen für Japan in Anbetracht des Preises in Frage. Isoliert betrachtet wäre nur eine Partnerschaft Chinas und Japans bei Beibehaltung des Status Quo unter dem Zugeständnis eines gewissen politischen Preises zielführend.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen