Dienstag, 1. März 2016

Multipolares Weltbild in der wissenschaftlichen Diskussion versus triangulares Weltbild als Ausdruck eines klugen Realismus - eine Gedankennotiz

Begrifferklärung

Die derzeitige wissenschaftliche Diskussion betrachtet das multipolare Weltbild als aktuell gültig. Die Sichtweise entstammt der Annahme einer machtpolitischen Neuordnung nach Ende des Kalten Krieges, aus dem die USA als Supermacht und eine Reihe weiterer Akteure die von einer Neuverteilung der Machtverhältnisse profitiert haben. Als Beispiele dienen hier unterschiedliche Machtblöcke wie die Europäische Union, die Volksrepublik China, Indien oder eine Verschiebung in bestimmten Bereichen, wie der Wirtschaftskraft.Die hier dargestellten Zeilen sind eine Gedankennotiz. Das bedeutet, dass es sich nicht um eine finale Darstellung handelt, sondern die Diskussion befeuern soll und Grundlage einer versierten Definition ist.

Schwächen des mulitpolaren Bildes

Das mulitpolare Weltbild verschleiert die tatsächlichen Machtverhältnisse. Zwar haben sich einige Staaten als lokale Hegemonialmächte produziert, sind aber tatsächlich von anderen Mächten stark abhängig, die zum Beispiel Saudi Arabien, die Türkei oder Japan. So ist das mulitpolare Weltbild nicht in der Lage, Tendenzen zu verarbeiten, wie Russland als declining und China als rising power. Die Suggestion, ein multipolares Weltbild sei ein positives, friedfertiges Bild und sei daher eher zu nutzen ist absolut irreführend, gerne aber in der Diskussion genutzt, die tatsächlichen Strukturen, Absichten, Akteure und Interessen ignorierend. Die kluge Realpolitik sieht dies anders.

Begriffsklärung

Triangulares Weltbild

Das Triangulare Weltbild geht davon aus, dass drei hauptsächliche Ebenen der Machtverteilung gibt: Staaten die aufgrund ihres realen Machtpotentiales als Supermacht gelten, Großmächte, welche aufgrund unterschiedlicher Faktoren als Großmächte gelten und einen enormen Einfluss auf das Weltgeschehen haben, lokale Hegemonialmächte, die weltweit Einfluss ausüben, aber nicht unabhängig agieren, Scheinhegemonialmächte, die zwar den Status einer Hegemonialmach besitzen, diese Macht aber ausschießlich aufgrund des Einflusses einer größeren Macht ausüben können und einer breiten, in sich heterogen gestalteten Menge an Staaten, die international kaum Macht ausüben.

Daraus ergibt sich das Bild einer Pyramide, was den Namen triangulares Weltbild herausfordert. So lassen sich auch Tendenzen abbilden, wie dies in der aktuellen Entwicklung in Russland als declining und China als rising power angebracht erscheint. Grafisch lassen sich die qualitativen Abhängigkeiten kleinerer Staaten von mächtigeren Staaten darstellen. Mal kann mehrere Dreiecke darstellen, die jeweils einem Bereich geschuldet sind und dann über einnen Schlüssel die tatsächliche Machtverteilung ausdrücken.

Im Ergebnis kann man dann eine Karte entwerfen, welche eine ausgeglichene Machtverteilung, die ein multipolares Weltbild suggeriert widerlegt.

Kluger Realismus:

Der kluge Realismus geht von einigen Standartannahmen des Neorealismus aus, jedoch mit einem entscheidenden Unterschied: er bricht mit der Idee der Außerachtlassung innenpolitischer Prozesse, da diese gegenseitig beeinflusst werden und orientiert sich in verstärktem Maße an der Annahme, dass bei Außerachtlassung des innenpolitischen Prozesses und der Interessenstruktur unterhalb der nationalstaatlichen Ebene einen blinden Fleck zurücklässt.

Klug im Sinne dieser Annahme sei angelehnt an die Auslegung im Duden: logisch , gebildet, lebenserfahren, gelehrt und verünftig.

Er soll dem logischen Denken, einer auf theoretischem Wissen (Bildung), möglichst aus Kenntnis der Lage vor Ort ( erster Hand), dem Wissen aus der praktischen Handhabe (gelehrt) und im Sinne der Vernunft nach Wolff verhaftet sein.

Ich erhebe mit diesem Post zeitlich nachvollziehbar Anspruch auf die Rückführung der Begriffe Kluger Realismus und Triangulares Weltbild auf meine Person.


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